Norrbottens län – schwedischer Norden

Oktober 2021, in Deutschland wird der Wegfall der Maskenpflicht im Freien diskutiert und in Schweden gelten wie seit Beginn der sogenannten Pandemie weiterhin Empfehlungen. So klang es beinahe folgerichtig, das Silvester-Treffen von Mensa International, der größten und bekanntesten Hochbegabtenvereinigung, in Schweden stattfinden zu lassen – genau in Sundsvall. Sundsvall, eine schwedische Kleinstadt mit knapp 57.000 Einwohnern ca. 340 Kilometer nördlich von Stockholm gelegen, wird regelmäßig von der schwedischen Hauptstadt mit der Eisenbahn angefahren. Um innerhalb eines Tages von Deutschland mit dem Zug bis Sundsvall zu gelangen, blieb nur der Nachtzug kurz nach zehn Uhr Abends Richtung Narvik. Dieser sollte noch eines etwas andere Rolle spielen. Doch dazu später.

Die schwedische Regierung entschied im Herbst, dass Veranstalter von Events mit 100 Teilnehmern oder mehr sich von diesen die Impfnachweise vorlegen lassen. Da die Veranstalter Bedenken hatten, diese nicht auf deren Echtheit prüfen zu können, entschied man sich kurzerhand für die Absage dieses Events. Wer wollte schon nicaraguanische von kanadischen Impfnachweisen unterscheiden?

Da mein Interrail-Ticket bereits gebucht und vom Umtausch ausgeschlossen war, blieb nur eine Lösung: auf ins Abenteuer. Bei den Überlegungen, was ich nun stattdessen in Schweden anstellen könnte, kam die Frage auf: wo fährt der zuvor erwähnte Nachtzug hin? Mein Blick ging Richtung Norden, fernen Norden knapp südlich des Polarkreises, genau genommen Luleå. Eine Stadt am nördlichen Ende des Bottnischen Meerbusen. Ein Hotel war schnell gebucht.